Im Unterricht wurde immer wieder das Thema „Glaube“ angesprochen. Warum ist es bei den Christen so? Warum ist Jesus wichtiger als Gott? Wo geht ihr hin, wenn ihr gestorben seid? Wie sind eure Kirchen? Aus all diesen Fragen entstand der Wunsch das Konstanzer Münster zu besichtigen. Deshalb nutzten wir am 19. Juli den schönen Sommertag für einen lehrreichen Ausflug.
Um 10 Uhr trafen wir uns auf dem Münsterplatz, wo erst einmal die alten römischen Mauersteine begutachtet wurden. Für die Meisten in der Klasse war es unvorstellbar, dass es so alte Gebäudereste gibt. Und damit war auch gleich ein Einstieg in die Baugeschichte des Münsters gefunden. Herr Konrad Schatz erklärte uns, dass die erste Kirche bereits um das Jahr 600 an dieser Stelle stand. Das Münster, wie wir es jetzt kennen, stammt im Ursprung aus dem Jahr 1089 und wurde immer wieder umgebaut und vergrößert.
Im ältesten Teil, in der Krypta, bekamen wir einen Eindruck vom ersten Baustil der Kirche. Hier sind auch die Originalen, fast 1.000 Jahre alten Goldscheiben zu sehen, die Christus, den Evangelisten Johannes und den Patron der Stadt, den hl. Konrad, darstellen.
Im Innenhof des Münsters zeigte uns Herr Schatz, wo die Scheiben ursprünglich zu sehen waren: Hoch oben am Giebel der Chormauer. Vom Bodensee aus waren diese leuchtenden Bilder schon von weitem zu sehen, auch bei schlechtem Wetter. Als „Leuchtturm“ zeigten sie den Schiffern den richtigen Weg und zugleich zeigten sie allen Fremden unter wessen Schutz die Stadt stand.
Nach so vielen Fachinformationen kletterten wir auf den Münsterturm, um uns von oben ein Bild von der Größe des Münsters zu machen. Viel interessanter war aber jetzt die Heimatkunde. Wo fließt der Rhein in den Bodensee und wo wieder raus? Ist das bei Radolfzell überhaupt noch der Bodensee? Und wohin fließt der Rhein?
Soviel Interesse musste belohnt werden! Deshalb machten wir uns auf den Weg zum Hörnle und verbrachten einen wunderschönen Nachmittag am Bodensee. Die Schwimmer wagten sich mit und ohne Luftmatratze ins tiefere Wasser und wurden von den anderen neidisch beobachtet.
Im Schatten der Bäume wurde Fußball, Wikingerschach, Federball und Frisbee gespielt. Es war erfreulich zu sehen, wie gut die Klasse in diesem Schuljahr zusammengewachsen ist und wie fest alle zusammen halten.