4 June 2019

Kurs: Hauswirtschaft in der Pflege

Multikulturell vereint auf dem Weg in die berufliche Zukunft

Mit 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus neun Nationen startete der erste Lehrgang „Hauswirtschaft in der Pflege“ der Beschäftigungsgesellschaft des Landkreises Konstanz am 13. April in Singen. Die dreizehn Frauen und ein Mann kommen aus Deutschland, Syrien, Sri Lanka, Mexiko, Kolumbien, Polen Russland, der Türkei und dem Irak.

Mittlerweile ist die multikulturelle Lehrgangsgruppe zu einer ehrgeizigen Lerngemeinschaft zusammen gewachsen, die sich gegenseitig dabei unterstützt, das Ziel der Qualifizierungsmaßnahme zu erreichen und beruflich in der Altenpflege Fuß zu fassen.

Darauf werden sie intensiv vorbereitet mit 236 Stunden Fachunterricht in den Bereichen Hauswirtschaft, Ernährung im Alter, Umgang mit Demenzkranken sowie Grundkenntnisse in Pflege, Recht und Dokumentation. Zur Förderung der Sprach- und Rechenkompetenz erhalten die Teilnehmer 200 Stunden Unterricht durch Deutsch- und Mathematiklehrer.

Die Dozentinnen und Dozenten für die pflegerischen Fachthemen dieses Kooperationsprojektes zwischen der AWO Kreisverband Konstanz und der Beschäftigungsgesellschaft des Landkreises sind erfahrene Praktikerinnen und Praktiker aus verschiedenen Bereichen der Altenpflege. Sie sind zum größten Teil seit Jahren in der Qualifizierung von Präsenz- und Betreuungskräften tätig. „Wir freuen uns, dass wir jetzt Mitarbeiter für die Altenpflege qualifizieren können,“ erklärt Werner Walschburger, der Geschäftsführer der Beschäftigungsgesellschaft. Hier sieht er für die hundertprozentige Tochtergesellschaft des Landkreises für die Zukunft eine wichtige Aufgabe.

Nach zwei Wochen theoretischen Unterrichts ging es endlich in die Praxis. Im Rahmen einer ausführlichen Hausbegehung stellte Dominik Eisermann, der auch als Dozent im Lehrgang unterrichtet, das Emil-Sräga-Haus vor, das er seit seiner Gründung im Jahr 2009 leitet.

Die angehenden Hauswirtschaftskräfte waren beeindruckt von der familiären Atmosphäre in den gemütlichen Räumlichkeiten der „Seniorenfamilien“, wie hier die verschiedeneren Wohnbereiche für Pflegebedürftige genannt werden. „Hier würde ich auch gern arbeiten“, meinten drei Teilnehmerinnen und vereinbarten direkt im Anschluss ihren Praktikumseinsatz. „Für die anderen suche ich noch die passenden Praktikumsplätze“ erklärt Ina Klietz als sozialpädagogische Leitung des Lehrgangs. Pflegeeinrichtungen, die bereit sind, einen Praktikumsplatz im Juli und August zur Verfügung zu stellen, können sich sehr gern bei Mareike Binder oder einfach bei der Beschäftigungsgesellschaft melden.